TANNIS Graphics
TANNIS Graphics ist die GIS-Komponente von TANNIS und von seiner Funktionalität her auf spezielle zusätzliche Anwendungsschwerpunkte ausgerichtet. Hierzu zählt die Breitbanderschließung vom Backbone bis zu den verschiedenen lokalen FTTx-Netzen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erstellung und Fortführung von Schemaplänen für Netzstrukturen von Telekommunikations-, Rohrleitungs- und Energieübertragungsnetzen für alle Netzebenen (Hochdruck, Mitteldruck, Niederdruck, Hochspannung, Mittelspannung, Niederspannung).
Mit TANNIS Graphics können ausgehend von der Trasse alle Schutzrohrbündel und deren Belegung mit Kabeln verwaltet werden. Neben den Basisübertragungssystemen (Kabel, Richtfunk, V-SAT usw.) wird auch der Verlauf aller Dienstnetze und Multiplexsysteme einbezogen.
TANNIS Graphics ist voll in die TANNIS open link Kommunikationsstruktur eingebunden. Dies bedeutet: In der Grafik ausgewählte Objekte können in allen assoziierten Anwendungen, wozu ggf. auch angebundene Fremdanwendungen gehören, mit allen technischen Informationen angezeigt werden. Umgekehrt kann von dort ausgewählten Objekten die Lage oder der Verlauf in der Grafik dargestellt werden.
Geografische Übersichtsdarstellung mit Anzeige der Spleiße in einer Muffe
Die wesentlichen Sachdaten zu den dargestellten Objekten können in Popup-Fenstern direkt erfasst, abgefragt und geändert werden.
Geografische Übersichtsdarstellung mit Anzeige der Sachinformationen in der Popup-Maske
Zur effizienten Arbeit mit TANNIS Graphics stehen eine Reihe spezieller Leistungsmerkmale zur Verfügung, die nachfolgend beschrieben werden.
Integrierte Darstellung von Infrastruktur und Katasterdaten mit Luftbild
Es ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Planung von neuen Infrastrukturmaßnahmen, alle relevanten Hintergrundinformationen über die bereits vorhandenen Leitungen und Kabel zur Verfügung zu haben und diese bedarfsgerecht und damit selektiv ein- und ausblenden zu können. Die Möglichkeiten von TANNIS Graphics sind hier allumfassend. Wahlfrei lassen sich anzeigen: Beliebige Bitmap-Kartenwerke und Sonderpläne, Vektordaten des Katasters in Folien organisiert und objektorientiert in der Datenbank abgelegte Daten. Zusätzlich können auch Kartenwerke über Web-Map-Dienste eingebunden werden. Die nebenstehende Arbeitsumgebung zeigt ein hinterlegtes Luftbild, die relevanten Folien des Katasters und die vorhandenen Infrastrukturen wie Gas, Wasser, Strom (Mittel- und Niederspannung), Telekom, Abwasser.Gebietsdefinitionen für Auswertungen und Ausbauclusterung
Die Bildung von frei definierbaren Gebieten kann zu verschiedenen Zwecken genutzt werden. Bei der Bildung von Clustern für PoP-Bereiche oder für Verteilerstrukturen sieht man bei der Objektzuordnung jederzeit die Anzahl der bereits in ein Gebiet einbezogenen Objekte (z.B. die Anzahl der Gebäude). Bei einer Überschreitung der Nennanschlusszahl oder sonstigen Reorganisationserfordernissen lässt sich die Gebietszuordnung einfach ändern. Die Gebiete können ebenfalls zur strukturierten Auswertung von Massen und Kosten dienen. Hierzu können auch gezielt „Auswertegebiete“ definiert werden. Dies kann alles sehr freizügig geschehen; es gibt keine Grenzen betreffs Art und Anzahl der Gebiete sowie Anzahl der Objekte im Gebiet. Durch eine freie Farbwahl für die Objekte eines Gebiets wird die Übersichtlichkeit in der Anzeige und ggf. dann auch im Plot erhöht.Automatische Clusterplanung für Gebäudeanbindungen
Nach einer FTTH-Clusterung der Gebäude für die Verteilungspunkte, die auf Basis einer vorangegangenen Gebietsbildung erfolgen kann, wird eine logische Zuordnung der Gebäude zu den Einzelrohren eines Schutzrohrbündels vorgenommen. Hier werden z.B. die speziellen Regeln für einseitige oder beidseitige Erschließung der Straße oder die Einrichtung und Einbindung von Abzweigen berücksichtigt. Auf Basis der sich dann ergebenden logischen „Sterndarstellung“ können für die Bildung der Hausanschlüsse die einzelnen Schutzrohre automatisch auf dem jeweils kürzesten Weg an die zugehörigen Schutzrohrbündel angeschlossen werden. Die ggf. gewünschte oder erforderliche Nachjustierung berücksichtigt lokale Besonderheiten wie Vermeidung eines Verlaufs über Fremdgrundstücke oder Heranführung mehrerer Gebäude an einen Anschlusspunkt. Die farbliche Darstellung der Hausanschlüsse kann sich systemgesteuert nach den Farben der jeweiligen Schutzrohre richten.Trassenquerschnitte
Einer Einstrich-Darstellung der Trasse lassen sich keine Informationen über die verlegten Leitungen und Kabel entnehmen. Aber auch eine Mehrstrich-Darstellung zeigt, insbesondere bei Rohrbündeln, nur die Menge der verlegten Objekte an, nicht jedoch ihre genaue Lage und Anordnung. Graphics bietet daher die Möglichkeit, Querschnittsbilder zu erstellen und in der Datenbank strukturiert zu hinterlegen. Identifizierungen, Farbe, Abmessungen und Lage werden also aus der Datenbank ausgelesen. Daher kann ein im Plan identifiziertes Objekt automatisch im Querschnittsbild zusätzlich markiert werden. Für Mehrstrichdarstellungen bietet Graphics eine spezielle Parallelisierungsfunktion an, damit alle Objekte in der Trasse jeweils über die relevanten Strecken gleichmäßig parallel angezeigt werden.Planung der Verlegearbeiten und Trassenführungen
Auf Basis der TANNIS-Datenstruktur können Teilstrecken und Knickpunkte eines Polygonzugs attributiert werden. Damit ist es möglich, die Verlegeverhältnisse entlang eines Kabels oder eines Schutzrohrbündels den geplanten erforderlichen Verlegearten genau anzupassen. Dabei kann sowohl das Verlegeverfahren (offen/ Bohrung/ Pressung) als auch die Verlegetiefe und die Oberflächenbeschaffenheit Berücksichtigung finden. Die unterschiedlichen Verlegearten werden automatisch mit den vorgesehenen Farben gekennzeichnet. Mit einer solchen Erfassung der Verlegearten können die Tiefbaukosten, die ja den dominanten Anteil an den Projektkosten ausmachen, sehr genau kalkuliert werden. Soweit die Verlegearten einer Trasse (Einstrich-Darstellung) zugeordnet werden, gilt die Deklaration natürlich für alle in der Trasse verlegten Objekte.Automatische Erzeugung einer Knotendarstellung für Schutzrohrbündel
An Abzweigen von Leerrohrbündeln wird eine Teilmenge der Microducts mit der abzweigenden Strecke verbunden. Mit CrossTube können diese Verbindungen in einer automatisch generierten Rangierdarstellung angezeigt und bearbeitet werden. Wie hier anhand eines Abzweiges von 8 der 24 Microducts ersichtlich, erfolgt die Verbindung derart, dass zusätzlich auch eine rückwärtige Erschließung möglich ist. Dadurch ergeben sich „stille Reserven“ für einen zukünftig erhöhten Faserbedarf. Mit den üblichen Navigationsmöglichkeiten über open link können die Kabel mit Fasern und Dienstbelegungen direkt in den angebundenen Sachdatenanwendungen anzeigt werden. In der Grundeinstellung laufen die Schutzrohrbündel genau aus der Richtung auf die Knotendarstellung zu, die der zugrunde liegenden Topografie entspricht. Die Anordnung kann manuell verändert werden (z.B. orthogonale Ausrichtung).Automatische Erzeugung einer Knotendarstellung für Kabel
Nachdem in Graphics ein Objekt , an dem mehrere Kabel enden (z.B. eine Verbindungsmuffe, eine Abzweigmuffe oder ein Kabelverzweiger) selektiert wurde, kann in CrossView eine automatisch generierte Rangierdarstellung angezeigt werden. Die Grafik dient zur Ansicht sowie zur Erfassung und Pflege der Rangierungen/Spleiße. Jeder Übertragungsweg und jede Verbindung wird einzeln dargestellt und mittels Zoomen kann die für die Bearbeitung erforderliche Größe eingestellt werden. Gleich verlaufende Spleiße können aber auch bei Kabeln mit vielen Übertragungswegen zur besseren Übersicht gruppiert dargestellt werden. In der Grundeinstellung laufen die Kabel genau aus der Richtung auf die Knotendarstellung zu, die der zugrunde liegenden Topografie entspricht. Bei zu starken Häufungen kann eine automatische Anpassung der Verteilung gewählt werden. Manuelle Justierungen, die dann auch selektiv in der Datenbank gespeichert werden, sind ebenfalls möglich.Automatische Erzeugung von Netztopologien
Für die Erzeugung von Netztopologien steht ein Programmodul zur Verfügung, das hierarchische Strukturen ohne Begrenzung der Strukturtiefe analysiert und eine optimierte Darstellung kreuzungsfrei und orthogonal automatisch aufbaut. Neben der Darstellung der Netzverläufe von Kabel- und Funkverbindungen mit allen Abzweigen, weiteren Verzeigungen und Parallelführungen können auch die logischen Netze der Multiplexsysteme und Dienste mit ihrer Netztopologie visualisiert werden. Für die gezielte Darstellung größerer zusammenhängender Netzbereiche lassen sich die Netze gruppieren. Diese Netzgruppen werden gespeichert und können jederzeit wieder angezeigt werden, allerdings immer mit den im Detail aktuellen Daten. Durch Markierung der Strecken können Längenadditionen für einzelne Pfade oder Teilnetze durchgeführt werden.Visualisierung von Verbindungen
Graphics visualisiert bei der Anzeige von Verläufen jeweils das „oberste“ geometrietragende Objekt, also z.B. das Kabel, das Schutzrohr, das Schutzrohrbündel oder die Trasse. Damit lassen sich alle Verläufe der genannten Objekte sowie die aller Multiplexsysteme und Dienste mit ihrem gesamten Verlauf anzeigen. Bei Zoomen kann auf Kartenwerke kleineren Maßstabs gewechselt werden oder es können zusätzliche Layer eingeblendet werden. Soweit die Grundrisse der Gebäude dargestellt oder als Sonderdarstellungen hinterlegt sind, ist eine durchgängige Verfolgung der Dienste bis zu den Endpunkten in den Räumen möglich.Schematische Darstellungen
Zusätzlich zur geografischen Darstellung können Netzschemata in beliebiger Art, Anzahl und Größe eingerichtet werden und auch gleichzeitig aktiv sein, ggf. auch als geoschematische Darstellung in Anlehnung an die geografische Struktur. Identische Objekte in verschiedenen Darstellungen holen ihre attributiven Daten redundanzfrei von ein und demselben Bezugsobjekt in der Datenbank. Da also alle Objekte außer ihrer spezifischen Lageinformation auf demselben Datenbestand in der TANNIS-Datenbank basieren, ist keinerlei Aufwand zur zusätzlichen Pflege notwendig und es ist immer gewährleistet, dass alle Informationen auf dem aktuellsten Stand basieren. Zusätzliche integrierte Editierfunktionen zur Linearisierung und Orthogonalisierung unterstützen den Anwender bei der schematischen Gestaltung großer Netze.Visualisierung analytische Abfrageergebnisse
Mit TANNIS Graphics können analytische Abfragen definiert und die Ergebnisse visualisiert werden, z.B. die Anzeige von Schutzrohrsystemen oder von Kabelsystemen mit Engpässen, wie Schutzrohrbündel mit weniger als zwei freien Schutzrohren oder Kabel mit weniger als zehn freien Fasern. Über entsprechend definierbare Filter können Teilnetze gebildet und in der Anzeige markiert, eingeblendet oder wahlweise auch ausgeblendet werden. Hierbei kann es sich um ein komplettes System handeln, z.B. das SDH-Netz. Ebenso lassen sich Standorte mit bestimmten Unterbringungsverhältnissen und Ausstattungen markieren. Soweit Standorte bei der Einführung von FTTH Statusinformationen über den Baufortschritt der Hausanschlüsse enthalten (bei aktiver Workflowsteuerung unter flowConnect), lassen sich diese ebenfalls durch Farbmarkierungen hervorheben (z.B. rot – orange - gelb – grün).Einmessung von Objekten
Für alle topografischen Objekte sind in der TANNIS-Datenbank die Koordinaten im gewählten Koordinatensystem hinterlegt. Dabei können auch 3D-Koordinaten gespeichert werden. Auf Basis dieser Koordinaten können die Referenzpunkte für die Objekte in der Realität mittels GPS wiederhergestellt werden. Um jedoch Problemen in Situationen wie schlechter GPS, unzureichende Ausrüstung u. ä. vorzubeugen, werden häufig die Referenzpunkte der Objekte auf Gebäude eingemessen. Hierzu bietet TANNIS Graphics Funktionen an, mit denen die Einmessdaten auf Basis der Katasterdaten und sonstiger topografischer Objekte automatisiert erzeugt werden können (z.B. das Aufwinkeln auf eine zuvor erzeugte Messungslinie für seitwärts liegende Referenzpunkte).Systemeigenschaften
Systemfunktionen
- Hinterlegung und Überlagerung von Kartenwerken auf Basis von Bitmap- und Vektordaten sowie von objektorientiert verwalteter Infrastruktur
- Teilautomatisierte FTTH-/FTTB-Planung zur schnellen und gezielten, den Designregeln entsprechenden Datenerfassung
- Zusammenfassung von Objekten zu frei definierbaren Gebieten zur gemeinsamen Darstellung oder Auswertung (Gebiete können sich beliebig überlappen)
- Erfassung der Oberflächenbeschaffenheit sowie der Verlegearten und Verlegetiefen im Verlauf einer Trasse
- Automatisierte Erstellung von Trassen-Querschnittsbildern
- Automatisch generierte Knotendarstellungen für Schutzrohrbündel mit Rohrverbindungen und Kabelidentifizierungen (CrossTube)
- Automatisch generierte toplogische Darstellung der hierarchischen Struktur von Netzen
- Integrierte Verwaltung von Schemaplänen mit zusätzlichen Erfassungstools zur automatisierten Erstellung der Pläne
- Anzeigen der vollständigen Verläufe von Kabeln, Multiplexsystemen und Diensten über alle Trassen hinweg
- Darstellung der Ergebnisse von frei definierbaren Analyseabfragen wie farbliche Markierung aller Strecken des Netzes, die zu mehr als 80% ausgelastet sind
- Summierung der Längen von Teilnetzen, die auf Basis der frei definierbaren Analyseabfragen selektiert wurden
- Alternative Ablagemöglichkeit der Geometriedaten im Oracle Spatial Format oder in einer erweitert nutzbaren TANNIS-Struktur
- Automatische Aufteilungsfunktionen und Vereinigungsfunktionen für Rohrbündel und Kabel zur Einrichtung von Abzweigen und Zwischenstationen oder Rückbau von Aufführungspunkten
- Integration von Daten anderer Geografischer Informationssysteme über das Oracle Spatial Format
Besondere Bearbeitungsfunktionen
- Automatisierte Parallelisierung von Linien
- Automatisierte Bemaßungen
- Automatisierte Einmessung von Objekten
- Umfangreiche Aufbereitungsfunktionen für Plots
- Speicherung aller Plotdefinitionen
- Serienplot
Besondere Bedienungsfunktionen
- Umfangreiche Auswahl von Funktionen über Kontextmenü
- Unterstützung der Gestensteuerung auf Tablets
- Einstellung der Transparenz für alle Kartenwerke
Besondere Anzeigefunktionen
- Auswahl umfangreicher Objektbeschriftungsmöglichkeiten auf Basis der in der Datenbank gespeicherten Attribute wie Nummer, Kennung, Bezeichnung, Typ
- Frei definierbare Symbole und Linientypen
- Gleichzeitige Markierung identischer Objekte in mehreren geöffneten Instanzen von Graphics
Automatisierte Erstellung von Kalkulations- und Netzplanungsunterlagen
Ausrichtung auf die Stellung von Förderanträgen nach den GIS‑Nebenbestimmungen zum Ausbau der Breitbandnetze
Steuerung der Planungsergebnisse auf Basis einfach zu erfassender Strukturvorgaben
Automatische Dimensionierung aller Objekte der Access‑ und Backhaul‑Ebene
Performancesteigerungen für die Abfrage von Big Data
Test mit Einsatz dedizierter materialized
Views erfolgreich abgeschlossen.
Aufbau einer In-memory-Datenbank
zur Beurteilung weiterer Möglichkeiten zur Performancesteigerung.